Dienstag, 12. November 2013

Modularisierung und Systeme

Modularisierung scheint ein Grundprinzip zahlreicher Systeme zu sein. Beispiele für verschiedene Formen der Modularisierung finden sich in der Biologie, in menschlichen Organisationen, in Bauwerken, in der industriellen Produktion sowie in vielen Bereichen des Alltags. Dies ist auch wenig verwunderlich, steht Modularisierung in einem weiten Sinn doch für die allgemeine Beziehung zwischen einem Ganzen und seinen Teilen.

Eine häufig zitierte allgemeine Systemdefinition sieht in der Beziehung zwischen einem Ganzen und seinen Teilen ein Fundament für den Systembegriff selbst:
"Ein System ist ein dynamisches Ganzes, das als solches bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen besitzt. Es besteht aus Teilen, die so miteinander verknüpft sind, dass kein Teil unabhängig ist von anderen Teilen und das Verhalten des Ganzen beeinflusst wird vom Zusammenwirken aller Teile." [Ulrich1995]
Wichtig ist dabei, dass die Teile miteinander verbunden sind und eine funktionale Einheit bilden. Viele Teile ergeben noch kein System. [O'Connor2012] bezeichnet eine lose Sammlung von Teilen als Haufen (engl. heap). Durch das Entfernen von Teilen von einem Haufen wird dieser lediglich kleiner. Ein System hingegen würde ggf. aufhören zu funktionieren.

Quellen

[Ulrich1995] - Anleitung zum ganzheitlichen Denken und Handeln, Ulrich H., Probst, G. J., 1995
[O'Connor2012] - The Art of Systems Thinking, O'Connor et. al, 2012